Dropshipping – zu Deutsch Streckengeschäft – ist ein wesentlicher Bestandteil der Zukunft des eCommerce. Schätzungen zufolge wird der weltweite Dropshipping-Markt bis 2026 auf 476 Mrd. USD anwachsen. Das entspricht einer fast vierfachen Steigerung im Vergleich zu 2020. Das hört sich für dich vielversprechend an? Dann lies jetzt weiter und erfahre, was Dropshipping eigentlich bedeutet und welche Tipps du unbedingt beachten solltest, um mit deiner Dropshipping-Strategie erfolgreich durchzustarten.
Dropshipping: Was ist das?
eCommerce-Dropshipping ist eine Methode der Auftragsabwicklung im Einzelhandel, bei der Online-Shops die Warenbeschaffung, die Bestandskontrolle und den Versand an einen Drittanbieter bzw. Großhändler auslagern.
Ein Kunde oder eine Kundin tätigt einen Kauf und eine Zahlung an einen Online-Shop (dem Dropshipper), der wiederum eine Bestellung bei einem Zulieferer oder Hersteller aufgibt. Dieser verpackt dann die Ware und schickt sie direkt an die Kundschaft.
Dank einiger Vorteile wie geringe Anfangsinvestitionen, keine Fixkosten und die Einfachheit des Business-Modells, ist eCommerce-Dropshipping eine profitable Strategie – insbesondere für kleine und mittelgroße Unternehmen. Warum?
- Dropshipping ist auch mit wenig Kapital realisierbar.
- Dropshipping-Anbieter müssen keine Waren kaufen oder lagern.
- Die Auftragsabwicklung übernehmen die Lieferanten bzw. Hersteller.
- Es ist eine einfache Möglichkeit, um den Umsatz ohne viel Zeit und Aufwand zu steigern.
So setzt du deine Dropshipping-Strategie um
Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Dropshipping-Geschäftsmodell: moderne eCommerce-Technologie. Mithilfe leistungsstarker APIs verbindet sie viele essenzielle Funktionen wie Auftragsverwaltung, Logistik, Zahlung und PIM mit der Software von Drittanbietern. Das ermöglicht einen automatisierten Datenaustausch in Echtzeit – vom Checkout bis zur Lieferung.
Für die Umsetzung eines Dropshipping-Konzepts in deinem Unternehmen hast du zwei Möglichkeiten: Du als Dropshipper kannst dies entweder in kleinem Umfang über einen individuellen Online-Shop oder in größerem Umfang über Marktplätze tun. Bei letzterem profitierst du insbesondere von der schon bestehenden Infrastruktur des jeweiligen Marktplatzes.
Unabhängig davon, welche Option du wählst, gibt es einige grundlegende Regeln, die du in Bezug auf Technologie, Betrieb, Marketing und mehr beachten solltest. Hier sind acht goldene Regeln des Dropshipping, die du kennen solltest, bevor du mit deinem eigenen Dropshipping-Business startest.
8 Dropshipping Regeln für deinen Erfolg
1. Bediene ungesättigte Märkte
Da viele etablierte Märkte häufig schon gesättigt sind, ist es möglicherweise sinnvoll, dich auf weniger entwickelte Märkte zu fokussieren.
Hast du Schwierigkeiten, dich mit deinem Dropshipping-Business auf dem westeuropäischen Markt zu beweisen? Ein Blick über den Tellerrand kann sich lohnen: So wird zum Beispiel der polnische eCommerce-Markt bis 2025 voraussichtlich von 29,6 Mrd. USD auf 47,1 Mrd. USD anwachsen. Lass dir diese Gelegenheit für dein eCommerce-Unternehmen nicht entgehen!
2. Gutes Warenmanagement zahlt sich aus
Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, mit welcher Strategie du dein Produktsortiment am besten zusammenstellen kannst. Das oberste Ziel ist eine gut durchdachte und diversifizierte Auswahl an Produkten, die die Zielgruppe und den Zielmarkt deines Unternehmens ansprechen.
Egal, ob gerade erst gestartet oder schon etabliert am Markt: Reportings und fortlaufende Analysen sind dein Heiliger Gral. Denn nur so kannst du als Dropshipper Bereiche mit Optimierungspotenzial erkennen und das volle Potenzial deines Sortiments ausschöpfen. Nimm dir die Zeit, deine individuelle Situation regelmäßig zu analysieren und mit deinen Zielen abzugleichen! Du solltest eine auf dein Unternehmen zugeschnittene und erfolgversprechende Strategie entwickeln, um deinen Gewinn zu maximieren.
3. Optimiere Größe und Auswahl deines Sortiments
Hast du bei der Prüfung deines Angebots einige Lücken entdeckt? Um deiner Kundschaft eine größere und vielfältigere Produktpalette anzubieten, solltest du diese Lücken mit zusätzlicher Ware schließen.
- Finde heraus, was die Bedürfnisse deiner Zielgruppe sind, um eine passende Produktauswahl anbieten zu können (Sortimentsbreite).
- Lege fest, in wie vielen verschiedenen Ausführungen du ein bestimmtes Produkt listen möchtest, um deinen Usern möglichst viele Optionen zu bieten (Sortimentstiefe).
Durch die Zusammenarbeit mit mehreren Zulieferern kannst du mit zusätzlichen Produkten experimentieren und so deine Produktpalette erweitern.
Möchtest du den Prozess der Auftragsabwicklung optimieren, können Kooperationen mit mehreren Händlern, deren Inventar sich überschneidet, von Vorteil sein. Wenn ein Lieferant ein bestimmtes Produkt nicht auf Lager hat, besteht so immer noch die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Produkt bei einem anderen Zulieferer erhältlich ist. So gewährleistest du, dass deine Kundschaft die bestellte Ware so schnell wie möglich erhält.
4. Überzeuge deine Kundschaft mit exklusiven Angeboten
Verkaufs- und Werbeaktionen sind ein altbewährtes Mittel, um die Aufmerksamkeit der Käufer*innen zu gewinnen – insbesondere der preissensiblen. Egal, ob es sich um Rabatte, Gutscheine oder spezielle Angebotspakete handelt, lege fest, wie du die Aufmerksamkeit in den verschiedenen Phasen der Customer Journey auf deinen Shop ziehen möchtest.
Plane für eine bevorstehende Werbeaktion zum Beispiel eine kurze Vorankündigung ein, um vor allem potenzielle Kund*innen zu erreichen. Ziel kann es dabei zum Beispiel sein, sie zunächst zur Newsletter-Anmeldung zu verleiten oder noch besser: Sie zum Kauf zu bewegen. Ein “Wir vermissen dich”-Gutschein kann bei Neukund*innen zu Folgekäufen führen. Umgarne deine Kund*innen!
5. Paid Marketing: Investiere in den Erfolg deines Unternehmens
Paid Advertising kann das Geschäft deines Dropshipping-Business ankurbeln, indem du die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit auf einem stark umkämpften Markt ansprichst.
So kannst du deine Artikel ganz oben in den Suchergebnissen platzieren, indem du sie mit CPC-Geboten auf den Produktkategorie-Seiten als Sponsored Products bewirbst. Das optimiert sowohl das Ranking als auch die Sichtbarkeit deines Produkts und hängt deine Konkurrenz ab.
6. Knacke die Zahlen: Die Leistungs-KPIs deines Unternehmens
Da 41% der Konsument*innen mittlerweile eine Lieferzeit von maximal 24 Stunden und 24% eine Lieferung innerhalb von zwei Stunden erwarten, ist die reibungslose Auftragsabwicklung heutzutage ebenso wichtig wie die Qualität deiner Produkte.
Daher solltest du KPIs wie pünktliche Lieferungen, Bearbeitungszeiten und Stornierungen immer im Blick haben, um die Customer Experience zu verbessern und die Zufriedenheit deiner Kundschaft zu steigern.
7. Minimiere den Logistikaufwand durch intelligente Routenoptimierung
Ein smartes und automatisiertes System zur Routenoptimierung lässt sich nicht nur viel schneller skalieren, sondern ermöglicht auch eine bessere Customer Experience im Vergleich zu manuellen Dropshipping-Prozessen. Es verhindert menschliche Fehler in der Lieferkette und sorgt für eine effiziente und optimierte Auftragsabwicklung.
Du kannst eine smarte Routenplanung fast wie eine Art Gehirn deines Unternehmens betrachten. Dieses Gehirn trifft in kürzester Zeit Routing-Entscheidungen auf der Basis von Aspekten wie Warenbestand, Standort, Preis und Serviceniveau – nur eben viel präziser und effizienter als ein menschliches Gehirn es könnte.
8. Umgang mit Retouren: Die Zufriedenheit deiner Kundschaft ist das A und O
Jeder gut funktionierende Dropshipping-Shop verfügt über einen reibungslosen und kundenfreundlichen Rücksendevorgang. Für eCommerce-Unternehmen sind Rücksendungen häufig sehr mühsam, dennoch sollte die Zufriedenheit deiner Kundschaft für dich an erster Stelle stehen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du für deine Kund*innen die Retourenkosten übernimmst oder ihnen einen Ersatz zu einem reduzierten Preis zuschickst.
Moderne Technologie kann auch dazu beitragen, deine Rückgabequote zu senken. Hast du schon einmal Augmented Reality (AR) in Betracht gezogen? Damit können deine Kund*innen ein Produkt in einer realen Umgebung visualisieren, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Zusätzlich kannst du mit dem Angebot von In-Store-Retouren deinen Kund*innen zusätzlichen Komfort bieten.
Solche Angebote können zudem dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck deiner Produktrücksendungen zu verkleinern und das Problem immer größer werdender Mülldeponien und überflüssiger Verpackungen zu verringern. Da Nachhaltigkeit und Klimaschutz drängende Themen sind, ist das mehr als nur ein „netter Nebeneffekt”.
Mehr Unternehmenserfolg mit der optimalen Dropshipping-Strategie
Ein durchdachtes Dropshipping-Geschäftsmodell kann dazu beitragen, dein Wertversprechen (Value Proposition) zu schärfen und dich von der Konkurrenz abzuheben. Setze auf eine herausragende Customer Experience, kompetenten Customer Support und eine diversifizierte Strategie, um dein Unternehmen auf der eigenen Website und auf (internationalen) Marktplätzen zu skalieren.